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Jägerbataillon 751

1984-1992

Jägerbataillon 751

Das Jägerbataillon 751 ist das jüngste Bataillon des Regiments: es wurde im April 1984 aufgestellt. Der Mobilmachungsstützpunkt befand sich in Waldenburg.

Der überwiegende Teil der Soldaten der Reserve für dieses Bataillon kamen aus dem Hohenloher Land und dem Großraum Stuttgart.

Verbandsabzeichen

Das heraldisch rechte und linke obere Drittel des Abzeichens beinhaltet das Wappen von Waldenburg (Löwe auf blauem Grund und drei Tannen auf grünem Grund). Das untere Drittel zeigt die drei württembergischen Geweihstangen auf der gelben Farbe der Württemberger.

Übungen

Seine erste Übung führte das Bataillon im Jahre 1986 in drei Zeiträumen durch:

1./751: 20. April bis 2. Mai 1986 in Engstingen
2./751: 18. Februar bis 1. März 1986 in Engstingen
3./751: 18. Februar bis 1. März 1986 in Stetten a.k.M.
4./751: 16. bis 27. Juni 1986 in Empfingen
5./751: 16. bis 27. Juni 1986 in Crailsheim.

Bereits bei der ersten Übung dieses Bataillons ging die 3. Kompanie als „Eis- und Schneekompanie“ in die Regimentsgeschichte ein: Bei der Verlegung vom MobStP Waldenburg war die Kompanie wegen winterlicher Verhältnisse 11 Stunden nach Stetten unterwegs. „Ketten rauf - Ketten runter - Diesel sulzig“ usw. ist in der Chronik vermerkt.

Die Übung der Stab/Stabskompanie in Engstingen verlief dagegen weitgehend normal. Mit einer Stärke von 97 Reservisten übte die Kompanie ohne vier Versorgungspakete (SanTrp, VerpflTrp, WtgTrp usw.), welche den übenden Kompanien zugeschlagen wurden. Schieß-, Gefechts- und die Abschlussübung wurde im Raum Engstingen abgehalten.

Der FKanZg 20 mm 1./JgBtl 751 übte vom 16. bis 27. Juni 1986 integriert in die Mob-Übung der MrsKp in Stetten a.k.M.

Die 4. und 5. Kompanie übten vom 16. bis 27. Juni 1986. Nach Mobilmachung verlegten die Kompanien nach Empfingen (4./751) bzw. Crailsheim (5./751), wo sie in den dortigen Ausbildungszentren ausgebildet wurden. Die Abschlussübungen fanden auf dem Flugplatz Zepfenhan (4./751) bzw. bei der Übung „Gaildorf 86“ statt.

Die erste gemeinsame Übung aller fünf Kompanien fand vom 14. bis 25. März 1988 in Stetten a. k. M. statt. Nach der Mobilmachung im MobStP Waldenburg verlegte das Bataillon am 14. März (Vorlauf) nach Stetten a. k. M., wo es sich auf die Aufnahme des Hauptlaufes am 18. März vorbereitete. Die Ausbildung erfolgte in Stetten a. k. M. Die abschließende Gefechtsübung fand am 22. und 23. März 1988 im Raum Rottweil („Flugplatz Zepfenhan“) statt. Übungszweck: Schutz rückwärtigen Raumes.

Truppenfahne und feierlicher Appell

Am 23. März 1988 wurde dem Jägerbataillon 751 seine Truppenfahne in Stetten a. k. M. übergeben. „Die Fahne symbolisiert die Zusammengehörigkeit“, so Oberst Tomschi bei der feierlichen Übergabe an Kommandeur Oberstleutnant der Reserve Riehl. Der feierliche Appell wurde begleitet von Musikern des Heeresmusikkorps 9 aus Bruchsal. Die Veranstaltung wurde auch von der Presse in mehreren Beiträgen gewürdigt und nicht nur die zivilen Gäste nutzten die Gelegenheit, sich ausführlich über die Bundeswehr zu informieren. Im Rahmen einer Waffenschau wurde auch der Kampfpanzer Leopard vorgeführt und die Besucher, unter ihnen Gäste aus der Stadt Schriesheim (der Heimatgemeinde des Kommandeurs OTL d. R. Riehl, Bürgermeister in Schriesheim) und deren Nachbargemeinde Dossenheim. Die dritte Übung des Bataillons wurde vom 8. bis 19. Mai 1990 abgehalten. Diese Übung war nicht nur deshalb der Höhepunkt der Mobilmachungsübung des Jägerbataillon 751, dass es die letzte Übung war, sondern auch, dass die Hauptübung außerhalb eines Truppenübungsgeländes abgehalten wurde. Und es war eine Besondere für den scheidenden und den neuen Kommandeur des Bataillons: In einer Feierstunde übergab OTL d. R. Riehl das Kommando am 17. Mai 1990 an OTL d. R Bauer.

Nach der Mobilmachung am 8. Mai 1990 verlegten die Einheiten nach Engstingen (1./751) und Crailsheim (2./ - 5./751). Das Personal des Hauptlaufes wurde am 14. Mai 1990 in Waldenburg aufgenommen und den Kompanien zugeführt. Das gesamte Bataillon verlegte nach der Vollaufstellung in den Übungsraum „Taubergrund“ (Tauberbischofsheim - Werbach) und war dort in angemieteten zivilen Objekten untergebracht.

Die Übung war trotz des frühsommerlichen Wetters eine besondere Aufgabe für alle Reservisten. „Leben im freien Gelände“ war sowohl für die Soldaten der Kompanien als auch für Funktioner im Stab und den Kompanien eine Herausforderung. So mussten die Fernmeldeverbindungen hergestellt und unterhalten werden und die Logistiker des Bataillons hatten alle Hände voll zu tun, die angeforderten Verbrauchsgüter rechtzeitig bereitzustellen.

Die Übung „Taubergrund“ war gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss der Mobilmachungsübungen des Jägerbataillon 751. Aufgabe des Bataillons war, Brücken entlang der Tauber zu schützen und den Feind möglichst rechtzeitig aufzuklären.

Als Feind wurden zunächst Sabotagetrupps und Luftlande-Truppen angenommen; im weiteren Übungsverlauf gepanzerte Einheiten, die einen Übergang über die Tauber nördlich Tauberbischofsheim suchten. Unterstützt wurde das Jägerbataillon 751 durch zwei Panzerabwehrhubschrauber und durch Pionierberater.

Im Rahmen einer Feldparade bei Tauberbischofsheim übergab der bisherige Kommandeur, Oberstleutnant der Reserve Peter Riehl das Kommando an seinen Nachfolger, Oberstleutnant der Reserve Siegfried Bauer, Kirchenmusikdirektor in Ludwigsburg. Die Kommandoübergabe stieß auch auf reges Interesse der Zivilbevölkerung, der Presse und des Rundfunks, vornehmlich aus dem Raum Heidelberg (dem „Heimatstandort“ des scheidenden Kommandeurs, Oberstleutnant d. R. Riehl) und aus dem Großraum Stuttgart (Heimat der meisten Reservisten des Bataillons). Nach Verlegung in den Standort Tauberbischofsheim, dem obligatorischen „Technischen Dienst“ und den Vorbereitungen auf das bevorstehende Ende der Wehrübung verlegte das Bataillon nach Waldenburg, wo es am 16. Juni 1990 demobilisiert wurde.

Der Feldkanonenzug des Jägerbataillon 751 übte letztmals vom 5. bis 16. Juni 1990 in Putlos an der Ostsee. Die Einberufung erfolgte direkt zum Ausbildungszentrum 55/4 nach Stetten, von wo aus der Zug nach Putlos zur Schießausbildung mit der Feldkanone 20 mm (FK 20) verlegte.


Dieser Text wurde auf Befehl des Heimatschutzregiment 75 verfasst und von Wolfgang Happes, OFw d. R., aus Anlass der Entbindung seines Auftrags in der „Regiments-CHRONIK 1983 bis 1992“ veröffentlicht.


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