Das Jägerbataillon 752 bildete den Grundstock des am 1. Oktober 1983 aufgestellten Heimatschutzregiments 75.
Das Jägerbataillon 752 bestand seit 1964 als GrenBtl 752, stationiert in Friedrichsthal (Kommandeur OTL d. R. Dr. Keller 1964-1970). Seit 1969 war das Bataillon im MobStP Oftersheim stationiert. 1970 wurde das Bataillon in Jägerbataillon 752 (Kommandeure Oberstleutnant d. R. Buxa 1970-1973, Oberstleutnant d. R. Ziegler 1973-1983) umbenannt. Bis zum 30. September 1983 war es dem VBK 52 in Karlsruhe unterstellt. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1983 wurde es komplett in das neu aufgestellte Heimatschutzregiment 75 beim VBK 51 Ludwigsburg übernommen. Der Mobilmachungsstützpunkt befand sich in Oftersheim-Hardtwaldsiedlung. Die Mehrzahl der Soldaten der Reserve kamen aus dem Raum Nordbaden.
Verbandsabzeichen
Das interne Verbandsabzeichen hat über dem eigentlichen Wappen die Beschriftung „JgBtl 752“ in gebrochener Schrift. Das interne Verbandsabzeichen ist in gelb gehalten und hat heraldisch links oben nach heraldisch rechts unten den roten Streifen aus dem Wappen von Baden. In der unteren Hälfte beginnend nach oben ist das Eichenlaub der Jäger in grün aufgebracht.
Übungen
Die erste Mobilmachungsübung nach der Umgliederung des Bataillons fand vom 1. bis 12. Juli 1985 im Bataillonsrahmen auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels statt. Das Bataillon übte erstmals in der Gliederung nach Heersmodell 4. Neben dem JgBtl 752 übte zeitgleich der PzJgKanZg des HSchRgt 75, welcher jedoch nicht an der Gefechtsübung teilnahm. Die Übungen im Jahre 1987 wurden kompanieweise getrennt abgehalten:
1./752: 25. Mai bis 5. Juni 1987 in Engstingen
2./752: 27. Januar bis 7. Februar 1987 in Empfingen
3./752: 27. Januar bis 7. Februar 1987 in Crailsheim
4./752: 25. Mai bis 5. Juni 1987 in Crailsheim
5./752: 25. Mai bis 5. Juni 1987 in Weingarten.
2./ und 3./752 nahmen an der Abschlussübung am 5. Februar 1987 im Raum Mosbach-Eberbach (Neckarübergänge) mit dem Übungsschwerpunkt „Die Jägerkompanie beim Schutz eines ausgedehnten Objektes im Rahmen eines Bataillon“ teil. Die Abschlussübung der 1./, 4./ und 5./752 fand vom 3. bis 4. Juni 1987 im Raum Mosbach-Muckental-Dallau statt. Ein Höhepunkt der MobTrüb war die Fahnenübergabe an das Jägerbataillon 752 am 31. Mai 1987 in Stetten a. k. M.
Zur dritten Übung wurden die Soldaten der Reserve vom 30. Mai bis 10. Juni 1989 einberufen. Nach der Mobilmachung des Vorlaufs in Oftersheim (zum Teil im Stadion in Schwetzingen) verlegte das Bataillon nach Stetten a. k. M. zur Ausbildung. Nach Aufnahme des Hauptlaufs in Oftersheim (Teile der Aufnahmestationen waren im Stadion Schwetzingen aufgebaut) verlegte das Bataillon direkt in den Übungsraum Eberbach-Michelbach-Obrigheim, wo es an der Gefechtsübung “Limes 89“ teilnahm. Die Truppe war in angemieteten zivilen Objekten untergebracht. Bestandteil der Übung war einsatzbezogene Ausbildung und Bau von Stellungen mit Sandsäcken.
Der Auftrag des Btl während der Übung „Limes 89“ bestand darin, Übergänge über den Neckar zu schützen und Feind möglichst bereits vorher aufzuklären. Dazu wurden den Kompanien Einsatzräume, bestimmte Objekte, Stellungen und Aufklärungsziele befohlen. Als Feind wurden Sabotagetrupps und Luftlandetruppen erwartet.
Die Kompanien bezogen ihre Räume und Gefechtsstände, bauten Stellungen und sicherten mit Alarmposten und Spähtrupps; daneben wurden im Gefechtsdienst, in der Waffenausbildung, Fliegerabwehr, Sanitätsdienst und ABC-Abwehr ausgebildet.
Zunächst wurden aufklärende Feindkräfte gemeldet. In dem folgenden Angriff gingen zwei Staustufen und eine Brücke an den Feind verloren, Angriffe gegen andere Brücken konnten erfolgreich abgewehrt werden. Mit dem Einsatz der Reserve und dem zusammengefassten Angriff mehrerer Kompanien unter Führung des Bataillonskommandeurs konnte die vom Feind besetze Brücke zurückgewonnen werden. Dieser erfolgreiche Angriff war zu gleich Höhepunkt und Ende der Gefechtsübung.
Nach Übungsende Verlegung in Raum Speyer Philippsburg-Schifferstadt, wo sich das Bataillon nach dem TD auf die Demobilmachung im MobStP Oftersheim am 10. Juni 1989 vorbereitete. Der FKanZg 752 übte vom 19. bis 30. Juni 1989 beim sAusbZentr 55/4 in Stetten a.k.M., wo vom 19 bis 23. Juni der 1. Teil der Ausbildung absolviert wurde: Waffen- und Geräteausbildung, Schießlehre, Erdzielschießen. Der 2. Teil der Ausbildung erfolgte nach Lufttransport vom 24. bis 30. Juni auf dem Flugabwehrschießplatz Todendorf: Schießen mit MG und Fkan 20 mm-2 auf Flugziele.
Truppenbesuch beim österreichischen ErsRgt 73
Vom 24. bis 27. Mai 1990 besuchten 19 Reservisten des Regiments unter Leitung von Major d. R. Heidt, KpChef 1./JgBtl 752 das in Flattach in Kärnten stationierte ErsReg. 73. Dieses österreichische Regiment entspricht, so dessen Kommandeur, Oberst Druck, in Aufgaben und Gliederung weitgehend dem des Heimatschutzregiments 75. Die Abordnung des Regiments war auch Gast bei der Übung „Alpin 90“ in der Hochgebirgsregion um den Wurtengletscher in 2500 Metern Höhe. Die Initiative für diesem Truppenbesuch ging von Ofw d. R. Heiler aus, der auch die Vorbereitungen dazu traf.
Dieser Text wurde auf Befehl des Heimatschutzregiment 75 verfasst und von Wolfgang Happes, Ofw d. R., aus Anlass der Entbindung seines Auftrags in der „Regiments-CHRONIK 1983 bis 1992“ veröffentlicht.
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